Wer im oft nebligen Mittelland wohnt, weiss die Sonne auf den Jurahöhen zu schätzen. Bei schönem Wetter hat man im Deutschschweizer Jura freie Sicht auf den Schwarzwald und die Vogesen. Und vom französischen Jura aus schweift der Blick tief ins Burgund.
Der 320 Kilometer lange Jura-Höhenweg ist der Klassiker unter den nationalen Fernrouten. Er erstreckt sich von Dielsdorf ZH bis nach Nyon VD. Detailreich beschreibt Autor Dominik Wunderlin die 16 Etappen der Tour, die in rund zwei Wochen zu meistern sind. Dank den guten Anbindungen an den öffentlichen Verkehr können einzelne Etappen auch auf Tagesausflügen zurückgelegt werden.
Zu den eher anspruchsvollen Streckenabschnitten zählt derjenige zwischen dem Hauenstein und Balsthal SO (Wanderzeit: 6,5 Stunden). Der Weg führt zuerst auf die Belchenflue (1099 Meter) und danach nach Bärenwil BL (778 Meter). Weiter geht es zur Roggenflue (995 Meter), die eine schöne Aussicht auf Mittelland und Alpen bietet. Danach führt der Weg hinunter nach Balsthal.
Wer es gemütlicher mag, wählt die Etappe von Brugg AG zur Staffelegg (4,5 Stunden). Die Tour führt entlang dem Bözbergpass nach Linn AG, wo eine sagenumwobene Linde steht. Der Legende nach wurde sie im 17. Jahrhundert zum Gedenken an die Verheerungen durch die Pest gesetzt. Weiter führt der Weg durch Wälder zur Staffelegg (621 Meter), von wo aus man mit dem Bus nach Aarau gelangt.
Praktisch sind die Informationen zu Karten, Wanderzeiten, Höhenunterschieden und Verkehrsverbindungen.
Dominik Wunderlin, «Jura-Höhenweg», AT Verlag, Aarau 2024 (6. Auflage), 80 Seiten, ca. 27 Franken